English Billiards wird im Allgemeinen als die ursprünglichste Form der heute gespielten Billard-Varianten angesehen. Schon im 16. Jahrhundert wurden auf einem rechteckigen Tisch Bälle in Löcher versenkt oder zur Karambolage gebracht.
Wolfgang Amadeus Mozart war im späten 18. Jahrhundert ein begeisterter Billiardsspieler. Damals war die Sportart in Frankreich, England aber auch Österreich ein beliebtes Spiel der gehobenen Gesellschaft und an Fürstenhöfen und Adelshäusern. Wollte man gesellschaftlich mithalten, musste man wenigstens die Gründzüge des Billiards beherrschen. Es galt ebenso als ideale Kombination eines Körper- und Konzentrationsspiels, wie als Geschicklichkeits- und Modespiel und auch als Glücks- oder Hazardspiel [Bauer, 2003].

Über Jahrhunderte entwickelten sich darauf, je nach regionalen Vorlieben, die heute populären Geschwister Snooker, Karambol und Pool-Billiard.

Als Sport hat English Billiards eine lange Tradition. So wurden die englischen Amateur-Meisterschaften bereits im Jahr 1888 erstmals ausgetragen. Damit gehört dieser Bewerb zu den ältesten noch heute aktiv veranstalteten Meisterschaften.

Die Grundregeln sind bis heute unverändert: Punkte werden durch das Lochen eines Objektballs oder des eigenen Spielballs, sowie durch Berührung beider Objektbälle durch den eigenen Spielball (Karambolage, Canon) erzielt. Da sowohl der rote Objektball als auch der eigene Spielball nach dem Versenken wieder ins Spiel zurückkehrt, ist die Höhe eines Breaks nur durch das eigene Können limitiert.
Rekordhalter nach gegenwärtigen Spielregeln ist der Engländer Peter Gilchrist mit 1346 in Serie. Mit einem Break von 4137 Punkten ist der Australier Walter Lindrum in den 1930er Jahren in die Billiards-Geschichtsbücher eingegangen, allerdings wurde dieses nach Regeln erzielt, die mittlerweile veraltet und zwecks eines moderneren Zugangs überholt sind.

Obwohl English Billiards mit dem Aufstieg von Snooker an Popularität verlor, hat es in seinen usprünglichen Kerngebieten England, Indien und Ozeanien noch eine große Anhängerschaft. Weiters erfreut es sich im Südostasiatischen Raum, Kanada und nicht zuletzt in Österreich anhaltender Beliebtheit.

In Österreich veranstaltet der Österreichische Snooker & Billiardsverband (ÖSBV) Turniere der Austrian Billiards League (ABL) und die jährlichen Staatsmeisterschaften im English Billiards.

Auf Landesebene bemüht sich der Wiener Snooker- & Billiardsverband um die Organisation von Turnieren für alle Leistungsstufen. Außerdem veranstaltet der WSBV jährlich die Wiener Landesmeisterschaften im English Billiards.

Qellen: Bauer, G.G. (2003): Mozart. Glück Spiel und Leidenschaft. Verlag Karl Heinrich Bock, Bad Honnef, Deutschland 400 pp. ISBN: 3-87066-886-5

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